Blutuntersuchung FS Wiederbeantragung 1,57

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perro
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Blutuntersuchung FS Wiederbeantragung 1,57

Beitrag von perro » Sa 12. Mär 2011, 03:41

Hallo zusammen,

bisher habe ich dazu nichts gefunden, ob das Vorgehen üblich ist.

Ich hatte eine TF mit BAK 1,57 und habe meinen FS wieder beantragt. Jetzt bekam ich eine Aufforderung der Fsst, kurzfristig meine Blutwerte vorzulegen (GOT, GPT, GGT, MCV und CDT).

Wie gesagt konnte ich bisher dazu nichts finden und frage mich zunehmend ob dies überhaupt üblich / rechtens ist.

Vielen Dank im Vorraus für Eure Antworten

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corneliusrufus
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Beitrag von corneliusrufus » Sa 12. Mär 2011, 22:15

Ohne die genaue Faktenkenntnis kann niemand in Deinem Fall konkretes formulieren.

Unter 1,60‰ BAK ist die Anordnung einer MPU immerhin möglich, nämlich als Ermessensentscheidung. Meist wird das Ermessen so getroffen, dass keine MPU angeordnet wird.

Dein Fall ist insoweit ungewöhnlich, als dass es hier (noch nicht) um die Ermessens begründete Anordnung einer MPU handelt, als um , so wie Du schreibst, Aufforderung zur Beibringung bestimmter bezeichneter Werte.

Hier wäre zunächst der genaue Wortlaut der Formulierung und ihre Begründung hilfreich, um eine Aussage zu treffen.

Ohne eine Rechtsgrundlage darf eine Behörde nichts anordnen. Immerhin darf eine Behörde auch eine Bitte äußern. Einer Bitte muss niemand Folge leisten.

Es mag in Deinem Fall sein, dass die Behörde bereits im Rahmen ihres Ermessens vorläufig zur Entscheidung zur Begutachtungspflicht (MPU) gekommen ist. Du bist in einem Verwaltungsverfahren vorher (dazu) zu hören. Ohne konkrete entlastende Angaben wird in einem solchen Szenario eine Behörde ihre vorläufige Entscheidungsabsicht in die entsprechend tatsächliche überführen. Nun kann es sein, dass die Behörde vorab diejenigen aussagefähigen Fakten benennt, die sie von ihrem Schritt abbringen könnten.


Sollte ein Szenario wie zuletzt vorliegen, könnte höchstens diskutiert werden, ob die geforderten medizinischen Werte geeignet sind, hinreichend über einen Alkoholmissbrauch oder gar eine Abhängigkeit aufzuklären. Und zwar nicht unbedingt im medizinischen Sinn (dort nämlich gerade in dieser Dichte nämlich ja), sondern auch rechtlich. Denn Missbrauch ist rechtlich etwas anderes, setzt weitaus später ein, als medizinisch.

Darüber hinaus ist es rechtlich überlegenswert, ob die Behörde durch die Abgabe der Werte mit weiteren Fakten versorgt werden sollte. Jedenfalls würde ich die Werte, so Du Sie erheben lässt, jedenfalls durch einen Fachmann (Juristen) werten lassen. Und zwar bevor Du sie abgibst. Denn immerhin könnte die Abgabe dieser Daten gerade die weiteren Tatsachen schaffen, die die Behörde rechtlich zur MPU auch unter 1,60‰ berechtigt.

Ich an Deiner Stelle würde schleunigst einen auf das Verkehrsrecht spezialisierten (Fach-)Anwalt aufsuchen.


Weiterhin würde ich - für mich - die von der Behörde geforderten Werte erheben lassen, ggf. den CDT nicht. Und diese Werte mit meinem Hausarzt besprechen. Und diesem ehrlich und offen schildern, wie viel ich trinke. Die knapp 1,60‰ sind nämlich bereits "Kreisklasse". Sie zeugen regelmäßig von einer bereits ausgesprägten Alkoholgewöhnung. Verbunden mit öfterem deutlichen Konsum, selbst nicht mit diesem Endwert, könnte bereits ein (medizinsicher) Alkoholmissbrauch vorliegen. Und dann soltlest Du bereits Hilfe annehmen, nämlich Deine Trinkmengen und -häufigkeit auf minimal reduzieren.

Wie viel hast Du denn bisher getrunken und wie oft?

Liebe Greet-Ings Cornelius

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perro
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Beitrag von perro » So 13. Mär 2011, 22:43

Vielen Dank für deine Informationen die für mein Verständnis sehr beigetragen haben. Wenn ich dich richtig verstanden habe ist die Blutuntersuchung dafür vorgesehen deren Entscheidung zu bestätigen oder zu entkräften.

Mein Alkoholkonsum habe ich bisher schon Rückblickend verarbeitet und entsprechende Schritte eingeleitet.

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corneliusrufus
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Beitrag von corneliusrufus » Mo 14. Mär 2011, 00:44

Die Aufarbeitung des Alkoholkonsums ist gut.

Der Nachweis ihrer wäre wenn die Begutachtung, eben die MPU.

Von der Seite der (behördlichen) Informationsgewinnung her hast Du mich richtig verstanden.

Liebe Greet-Ings Cornelius

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