Fahrerlaubnisrecht.de

Ich habe meine Fahrerlaubnis im Januar 1984 erworben. Im Führerschein wurde auf der Rückseite vermerkt "Prüfung für Klasse 3 auf Kraftfahrzeug mit Getriebautomatik abgelegt". Ich fahre seit dem aber stets nur ein Kraftfahrzeug mit Gangschaltung.

Der Fahrlehrer hatte mir damals erklärt, da ich wohl 6 Pflichtstunden auf Schaltwagen machen muß, aber die Prüfung dann auf einen Automikwagen ablegen kann.

Nun ist im Bekanntenkreis die Diskussion aufgekommen, daß ich eigentlich nur Automatikwagen fahren dürfte. Aus meiner Sicht verbietet mir der Eintrag in meinem Führerschein nicht ausdrücklich das Fahren von Schaltwagen. Wie sieht hier eigentlich die rechtliche Situation aus?

Zur damaligen Zeit haben vielen Leute auf Automatik die Prüfung abgelegt, weil dieses einfacher war. Man mußte aber immer 6 Pflichtenstunden auf einen Schaltwagen absolvieren.

Bis in die 80er Jahre hinein, war der Gesetzgeber beim Automatikvermerk sehr kreativ. Es gab sowohl Vermerke "nur Automatik" als auch "Prüfung auf Automatik abgelegt". Beim letztgenannten wurde ein Nachweis über 6 Stunden Ausbildung auf Schaltwagen vorgelegt. Damit galt die Fahrberechtigung - trotz abgelegter Automatikprüfung - auch für Schaltwagen.

Irgend wann wurde es dem Gesetzgeber aber zu bunt und der Vermerk "Prüfung auf Automatik" wurde nicht mehr vergeben. Entscheidend war das Prüfungsfahrzeug. Wurde die Prüfung auf Automatik abgelegt, stand jetzt nur noch der Vermerk "nur Automatik" im Führerschein. Unabhängig von irgendwelchen Stundenzahlen auf Schaltwagen durfte man dann tatsächlich nur noch Automatik fahren.

Bei der Umstellung von Fahrerlaubnissen wird die Auflage "Prüfung auf Automatik" ersatzlos gestrichen.

Als Ergebnis ist also festzuhalten, dass man mit dem Vermerk "Prüfung auf Automatik" auch Schaltwagen fahren darf. Ein Zwangsumtausch in eine Scheckkarte ist damit nicht verbunden.